Statement der Bundesvereinigung der Berufsreiter

Statement der Bundesvereinigung der Berufsreiter

Hier die offizielle Stellungnahme der Bundesvereinigung der Berufsreiter zur Tagung in Neustadt/Dosse  2023.
(Übermittelt von Herrn Scharmann am 03.04.2023  an Knut Krüger zur freien Verwendung)
Sie wird auch in der nächsten Ausgabe der St. Georg veröffentlicht, allerdings ohne die beiden letzten Sätze, dafür mit drei Fragen an die Mitglieder:
[Beginn Originaltext der Bundesvereinigung der Berufsreiter]
Markus Scharmann zum Bundesberufsreitertag in Neustadt/Dosse
Bei unserem Bundesberufsreitertag in Neustadt/Dosse haben wir zwei Tage lang über die Reitlehre und die Verantwortung unseres Berufsstandes gesprochen. Es gab interessante Fachvorträge und eine Praxisdemonstration mit vier ganz unterschiedlichen Pferden. Im Rahmen der Arbeit mit den Pferden kam es durchaus zu kritischen und kontroversen Diskussionen.

Wenn ich diese Diskussionen beiseite nehme und alle anwesenden Personen gefragt hätte, was sie wollen, hätten mit Sicherheit ausnahmslos alle geantwortet, dass sie eine richtige, gute und pferdegerechte Ausbildung gestalten, anleiten, durchführen und gelebtes Horsemanship in die Bahn bringen wollen. Vor Ort gestaltete sich die Situation zu Beginn so, dass tolle Pferde vorgestellt worden sind, mit guten Phasen, aber auch mit Phasen, die hätten besser sein können. Wir haben uns in der Praxis für ein Setting entschieden, dass von einem kollegialen
Austausch geprägt sein sollte und wir gemeinsam schauen wollten, woran wir arbeiten möchten.


Wir in der Bahn haben einige Aspekte eingebracht, um mit den anwesenden Personen in einen Dialog zu kommen. Für die Pferde wäre eine klassische Trainings- oder Unterrichtssituation sicher besser gewesen. Das war unter Umständen auch die Erwartungshaltung an diese Praxisdemonstration bei einigen der Anwesenden Personen.
Durch diese Situation, die Herangehensweise und die unterschiedlichen Erwartungshaltungen entstand ein kontroverser Diskurs, der schwierig war. Der eine oder andere Vorwurf entstand und aus Haltungen des Rechtfertigens der eigenen Positionen war es für alle anwesenden schwierig, den kollegialen Dialog aufrechtzuerhalten. 

Wenn ich auf mich persönlich schaue und ich mir die Frage stelle, wie mein Werdegang gewesen ist, bin ich das Ergebnis vieler verschiedener Erfahrungen und vieler verschiedener Pferde und Ausbilder*innen. Am Ende des Tages glaube ich sagen zu können, dass ich vieles richtig gemacht habe, aber sicherlich sind mir auch Fehler unterlaufen. Aber ganz grundsätzlich ist es so, dass ich versuche, nach bestem Wissen und Gewissen die Ausbildung im Sinne des Pferdes zu gestalten. Das haben wir auch an dem Wochenende in Neustadt
gemacht. Wir sollten versuchen, eine Atmosphäre hinzubekommen, in der ein Austausch basierend auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt möglich ist. Wir hätten uns gewünscht, dass uns das allen besser gelingt. Denn wir tun alle gut daran, eine Kultur des gegenseitigen Helfens und Unterstützens zu schaffen zum Wohle des Pferdes. Das ist etwas, das wir grundsätzlich im Reitsport brauchen über alle Disziplinen hinweg. Ich bin mit der Frage nach Hause gefahren, was es bedarf, eine solche Atmosphäre zu schaffen. Ich hatte im Nachgang die Gelegenheit, mich mit Knut Krüger zu unterhalten. Wir hatten ein sehr konstruktives Gespräch, bei dem klar wurde, dass wir im Grunde nicht so weit voneinander entfernt sind. 
Uns ist ein guter Austausch gelungen, den wir auch in Zukunft fortführen wollen.
[Ende Originaltext der Bundesvereinigung der Berufsreiter]